Letzte Woche sind wir bei einem unserer Spaziergänge durch die Kleingartenvereine auf einen schwedischen Gärtner gestoßen, der auf Besuch in Hannover war.
Er erzählte uns, wie sehr er die Kleingartenkolonien in Deutschland liebt, und berichtete von seinen eigenen Erfahrungen mit dem Indoor-Gärtnern in der schwedischen Stadt Kiruna, wo man in den Wintermonaten nur eine Stunde Sonnenlicht am Tag bekommt.
Dieses Gespräch hat uns dazu inspiriert, einige wichtige Tipps zu sammeln, die jeder Hobbygärtner für sich nutzen kann:
Fensterbank
Der erste Gedanke, welchen man sich in den Kopf setzen sollte, ist dass die Fensterbank der beste Freund der Pflanzen ist.
Dort bekommen die Pflanzen mehr natürliches Licht und die Temperatur kann leicht reguliert werden. Wir müssen allerdings auch bedenken, wo der Heizkörper installiert ist.
Einige Pflanzen mögen die Wärme, aber Wärme von unten trocknet den Boden der Pflanzgefäße auch schneller aus.
Wenn du Pflanzen hast, die ursprünglich aus tropischen Gebieten kommen, musst du für die richtige Luftfeuchtigkeit sorgen: diese sollte zwischen 40 und 50 % betragen. Im Winter liegt die Luftfeuchtigkeit in Wohnungen normalerweise bei 10 bis 20 %. Eine einfache Möglichkeit, die Luftfeuchtigkeit in der Umgebung von Pflanzen zu erhöhen, ist die Pflanzen eng zusammenzustellen.
Das Wasser, welches aus der Blumenerde verdunstet, und das Wasser, welches auf natürliche Weise über die Blätter verloren geht, erhöhen die relative Luftfeuchtigkeit in der unmittelbaren Umgebung Ihrer Pflanzen
Gießen:
Alle Zimmerpflanzen haben leicht unterschiedliche Anforderungen an die Bewässerung. Hast du Pflanzen aus dem Freien ins Haus geholt oder gärtnerst du nur mit Zimmerpflanzen?
Am besten ist es, jeweils nach Bedarf zu gießen, und nicht nach einem festen Zeitplan. Im Allgemeinen sollten Pflanzen, die in einem gut durchlässigen Boden in einem Gefäß geeigneter Größe wachsen, erst dann gegossen werden, wenn sich die oberste Schicht von 1 bis 2 cm trocken anfühlt.
Kakteen und Sukkulenten brauchen weniger Wasser; blühende Pflanzen brauchen normalerweise etwas mehr. Überwässerung ist eine der häufigsten Ursachen für den Tod von Zimmerpflanzen.
Wenn du dir nicht sicher bist, wie viel du gießen solltest, ist es immer besser, zu wenig zu gießen, als deine Pflanzen mit zu viel Feuchtigkeit zu versorgen.
Düngen
Genau wie wir Menschen, brauchen Pflanzen Nahrung und Wasser. Allerdings benötigen Pflanzen im Winter keinen regelmäßigen Dünger.
Die meisten Zimmerpflanzen legen im Frühjahr und Sommer einen Wachstumsschub hin, so dass dies die beste Zeit ist, sie zu düngen, um damit das emsige Wachstum zu unterstützen.
In den kurzen Herbst- und Wintertagen brauchen die meisten Zimmerpflanzen keinen oder nur wenig Dünger. Es gibt jedoch spezielle Winterdünger, welche verwendet werden können, wenn du es für nötig hälst..
Aber Achtung: Wie Überwässerung schadet auch Überdüngung deinen Pflanzen.Zu viel Dünger kann die Wurzeln der Pflanzen verbrennen und ihr Wachstum hemmen.Wenn du mehr über Düngemittel wissen willst, schau dir diesen Blog post an.
Vermehrung
Es gibt wohl nichts Spannenderes für einen Gärtner als die Vermehrung! Die Vermehrung in Innenräumen macht sogar noch mehr Spaß, weil man die Entwicklung täglich beobachten kann.
Mehrere Arten von Zimmerpflanzen profitieren davon, wenn sie von Zeit zu Zeit durch Teilung oder andere Methoden vermehrt werden. Das hilft, eine zu groß gewordene Pflanze zu verjüngen und neues Wachstum zu fördern. Außerdem ist es eine kostengünstige Möglichkeit, noch mehr Pflanzen aus den bereits vorhandenen Pflanzen zu machen.
Einige Zimmerpflanzen, wie z. B. Bromelien, treiben an der Basis der Pflanze neue Triebe oder Ableger aus, die du teilen und in neue Töpfe setzen kannst.
Kletterpflanzen wie Philodendron und Pothos bilden an den Stellen, an denen ihre Stängel mit der Erde in Berührung kommen neue Wurzeln aus, und eignen sich daher gut für die Anzucht neuer Pflanzen aus Stecklingen. z.B. kannst du ein neues afrikanisches Veilchen bewurzeln, indem du das Stielende aus einem einzelnen Blatt für ein paar Wochen in etwas Wasser eintauchst.
Entstauben
Ja, Staub setzt sich leider auch auf unsere Pflanzen. Wenn der Staub nicht entfernt wird, ist es für die Pflanze schwieriger, das Licht zu absorbieren.
Wenn der Staub von den Blättern der Pflanze abhängt, kannst du sie einfach besprühen oder den Staub ausbürsten. Besondere Beachtung sollte man haarigen Blättern schenken (sie können Feuchtigkeit festhalten und Krankheiten begünstigen).
Bei Pflanzen mit glatten Blättern kannst du den Staub, welcher sich auf den Blättern angesammelt hat, auch vorsichtig mit einem Tuch abwischen. Das wird das Aussehen deiner Pflanze wirklich verbessern!
Blumen enthaaren und verblühte Blätter entfernen
Eine Pflanze mit verblühten Blüten verbraucht weiterhin Energie für die sterbende Blüte. Wenn du die Blüten rechtzeitig abschneidest, wirst du damit gleichzeitig wieder mehr Blüten fördern. Außerdem solltest du gelbe, braune oder verwelkte Blätter entfernen. Eine scharfe Schere reicht dafür aus. Aber Achtung, pass auf, dass du den Stamm der Pflanze nicht beschädigst.
Es ist ratsam, die Klingen der Schere vor dem Schnitt mit Reinigungsalkohol abzuwischen, bevor du zu einer anderen Pflanze übergehst, um damit die Verbreitung von Schädlingen und Krankheiten zu vermeiden.
Umtopfen von Zimmerpflanzen vermeiden.
Da wir mehr zu Hause sind, haben wir oft die Tendenz, mit einigen Innenprojekten wie z.B. dem Umtopfen von Pflanzen zu beginnen, obwohl der Winter der schlechteste Zeitpunkt dafür ist.
Pflanzen vertragen das Umtopfen gut, wenn sie aktiv wachsen. Deshalb sind Frühling und Sommer die besten Zeiten für das Umtopfen von Zimmerpflanzen. Das Umtopfen im Winter kann schlafende oder ruhende Zimmerpflanzen erschüttern und dadurch schädigen.
Daher solltest du dem Drang zum Umtopfen besser widerstehen und stattdessen versuchen, Samen zu ziehen, um dadurch deinen „ Hüttenkoller „ zu lindern.
